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Vorträge im Hamburger Institut für Sozialforschung zum Thema: „Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson: Geschichte und Aktualität eines umstrittenen Postulats „

7. November 2024, 11:30 Uhr - 20:00 Uhr

Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson: Geschichte und Aktualität eines umstrittenen Postulats
Hamburger Institut für Sozialforschung

 
7. November 2024
11:30 18 Uhr nichtöffentlich

18:30 20 Uhr öffentlich

Als Angela Merkel 2008 vor der Knesset Israels Sicherheit zu einem Teil der deutschen Staatsräson
erklärte, gab es in der deutschen Politik auch kritische Reaktionen. Allerdings wurde das Konzept in
den Jahren danach zum politischen Konsens und findet sich beispielsweise im Koalitionsvertrag der
Ampelkoalition. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und den anschließenden
Reaktionen Israels, stellen sich gerade auch in Deutschland alte Fragen in neuer Dringlichkeit.
Einerseits scheint Israels Sicherheit so bedroht wie selten zuvor, was die Frage aufwirft, wozu
Deutschland tatsächlich zu leisten bereit wäre; andererseits wächst der Druck auf Deutschland,
aufgrund der zahlreichen zivilen Opfern und der humanitären Katastrophe in Gaza auf Distanz von
Israel zu gehen. Was bedeutet das Konzept der Staatsräson unter diesen Bedingungen moralisch,
juristisch, gesellschaftlich und politisch? Welche Schlüsse sollte die deutsche Politik aus veränderten
Umständen ziehen?

11:30 12:30 Uhr
Ankunft und Mittagsimbiss

12:30 13:00 Uhr
Begrüßung: Wolfgang Knöbl

Inhaltlicher Einstieg: Meron Mendel

 
13:00 15:00 Uhr
Die Entstehungsgeschichte eines Postulats
Rekonstruktion der deutschisraelischen Beziehungen, insbesondere in den letzten 20 Jahren,
verdichtet auf die letzten Jahre, insbesondere auch die Frage, was der 7. Oktober geändert hat.

Michael Wildt, HU Berlin
Susanne WasumRainer, ehemalige deutsche Botschafterin in Israel (20182022)
Christoph Schult, Spiegel
Moderation: Stefanie SchülerSpringorum, ZfA
 
15:00 15:30 Uhr
Pause und kleiner Imbiss

15:30 17:30 Uhr
Befindlichkeiten und Diskussionen in Deutschland
Welche (Neben)Folgen hat „Staatsräson“ in verschiedenen Bereichen? Wie ist der Zusammenhang
mit Debatten über Migration, Staatsbürgerschaft, Antisemitismus, Kunstfreiheit?


Tamara Or, Deutschisraelisches Zukunftsforum
Johannes Ebert, Goethe Institut
Amelie Deuflhard, Kampnagel Hamburg
Moderation: Janis Detert, Bildungsstätte Anne Frank
 
17:30 18:30 Uhr
Pause und kleiner Imbiss

 
18:30 20:00 Uhr
Öffentliche Abendveranstaltung
Israelische und palästinensische Perspektiven auf die deutsche Staatsräson

 
„Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir waren der besonderen historischen
Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet. Diese historische Verantwortung
Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als
deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar. Und wenn das so ist, dann dürfen das in der Stunde
der Bewährung keine leeren Worte bleiben. So Angela Merkel 2008 vor der Knesset in Jerusalem.

Diese Staatsräson gehört auch zum Selbstverständnis der aktuellen Regierung und ist Gegenstand
zahlreicher Debatten. Sie wird kritisch hinterfragt und abgelehnt oder positiv referiert und als
Grundfeiler des deutschen Staates herangezogen. Und das nicht nur in seinem explizit
außenpolitischen Verhältnis zu Israel, sondern auch bei innenpolitischen Auseinandersetzungen.
Zugleich wurde nie ausbuchstabiert, was „Staatsräson“ genau bedeutet.
Der 7. Oktober 2023 und die seitdem anhaltenden militärischen Reaktionen Israels, aber auch das
Geschehen und die Diskussionen in Deutschland dürften die „Stunde der Bewährung“ sein, von der
Angela Merkel sprach. Was nun?


Nazih Musharbash und Meron Mendel sprechen über palästinensische und israelische Perspektiven
auf die deutsche Staatsräson, über Möglichkeiten und Gefahren dieses Konzepts. Und über die Folgen
für den Alltag vieler Menschen sowohl in Deutschland wie auch für die Menschen zwischen
Mittelmeer und Jordan.
 
• Nazih Musharbash, Deutsch-palästinensische Gesellschaft
Nazih Musharbash wurde 1946 in Amman geboren, er war Lehrer und Politiker in Niedersachsen
und ist seit 2018 Vorsitzender der deutsch-palästinensischen Gesellschaft.
• Meron Mendel, Bildungsstätte Anne Frank
Meron Mendel wurde 1976 in Ramat Gan geboren, er ist Pädagoge und Publizist, Direktor der
Bildungsstätte Anne Frank und Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences.
• Moderation: Annabel Wahba, Die Zeit
Annabel Wahba wurde 1972 in München geboren und ist Textchefin im ZEITmagazin

 

Ab 20:00 Uhr
Abendessen


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Details

Datum:
7. November 2024
Zeit:
11:30 Uhr - 20:00 Uhr